Sich als Erwachsener in einem Einzelrebirthing mit der eigenen Geburt und dem Ankommen in dieser Welt zu beschäftigen, erscheint für viele Menschen abwegig. Ich höre Aussagen wie.: „Es ist viel zu lange her“. „Ich kann mich sowieso nicht erinnern.“ „Welche Auswirkungen soll die Geburt auf mein aktuelles Leben haben?“ „Vielmehr als wir glauben!“, antworte ich.
In der Schwangerschaft, bei der Geburt und in den ersten sechs Lebensjahren erhalten wir unsere Prägungen, die uns ein Leben lang begleiten. Im Gegensatz zu den später gesammelten Erfahrungen sind diese von kleinen Kindern noch nicht reflektiert. Wenn das Baby Erfahrungen nicht verarbeiten kann, lagert es diese im Unterbewusstsein und Körper ein. Über unseren Körper und durch Imaginationsreisen finden wir so auch den Zugang zu unseren Erlebnissen wieder. Wenn die Erfahrungen ins Bewusstsein geholt werden, erlaubt uns das eine Verarbeitung und Integration des Erlebten.
Ich versuche es an einem Bespiel deutlich zu machen. Eine Frau kommt zu mir in die Praxis. Nach ihrer eigenen Einschätzung befindet sie sich in einer guten Beziehung. Trotzdem ist sie ständig auf der Suche nach der idealen Partnerschaft und hat Angst vor zu viel Nähe. In einer Sitzung stellt sich heraus, dass sie als Zwilling im Bauch ihrer Mutter ins Leben gestartet war. Dieser Zwilling ist innerhalb der ersten drei Schwangerschaftswochen wieder gegangen. Ein Teil ihres Unterbewussten sucht seitdem ständig nach dieser verloren gegangenen anderen Hälfte. Durch das Bewusstwerden dieser Erfahrung konnte die Frau ihren Verlust betrauern. Sie integrierte diesen Verlust und beendete ihre ständige Suche.
Einzelrebirthing oder Seminar
Ich empfehle ihnen ein Einzelrebirthing, wenn Sie sich bestimmten Details aus der eigenen Zeit im Mutterbauch oder unter der Geburt zu wenden wollen. Wenn sie Überlebensmuster bei sich entdeckt haben und keine Idee haben, woher diese kommen und diese gern verändern wollen. Wenn Sie bereits Seminarerfahrung gemacht haben, sich der Prozess jedoch noch nicht abgeschlossen anfühlt. Manche Menschen wählen diesen Weg, da sie sich scheuen ihre Gefühle vor einer Gruppe von Menschen zu zeigen und einen kleineren Rahmen bevorzugen. Andere wiederum wurden duch die Geburt ihres eigenen Kindes an Situationen aus ihrem eigenen Start ins Leben erinnert und wollen sich diesen Erfahrungen zu wenden, um sie nicht mit dem Erleben des Babys zu vermischen.
Der Vorteil eines Seminares ist, dass bestimmt Erinnerungen in Gruppenprozessen leichter angestoßen werden. In zwei Tagen Seminar finden dichtere Prozesse statt, für die man im Einzelsetting möglicherweise mehrere Sitzungen benötigt.
Egal für welchen Weg sie sich entscheiden, folgen sie ihrer Intuition und besprechen Sie ihr Anliegen mit mir.